Eseldrama im Tierpark

"In diesem Jahr ist einfach der Wurm drin". Die Eilenburger Tierparkleiterin Carolin Otto kann es noch immer nicht richtig fassen. Denn im Tierpark gibt es in Sachen Nachwuchs erneut schlechte Nachrichten - dieses Mal bei den Eseln.

Die Dramen begannen aber bereits im Januar. Damals hatte die Alpakastute Elsa eine Totgeburt und überlebte diese nur knapp. Im Juli verstarb dann das Goldkopflöwenäffchen Sissi nur zwei Tage nach der Geburt ihres fünften Sohnes Hector.
 
"Und nun haben wir auch noch bei den Eseln richtig Pech", so Carolin Otto. Abzusehen war das nicht. Denn nach einer Fehlgeburt 2020 hatte die heute neunjährige Eselstute Peggy gemeinsam mit dem zwei Jahre jüngeren Billy 2022 für das erste Eselfohlen des Tierparks seit Jahrzehnten gesorgt. 2024 hätten sie erneut Eltern werden sollen.
 
Eigentlich hatte der Tierpark dabei sogar schon im Frühjahr mit den ersten Iaah-Schreien des Neugeborenen gerechnet. Doch zum einen ist nicht klar, wann die 12-bis 13-monatige Tragezeit beginnt, zum anderen kann es bei Eseln vorkommen, dass beim Fötus eine Entwicklungspause von bis zu fünf Wochen Dauer eintritt.
 
Vorige Woche zeigten sich bei Peggy dann aber endlich die üblichen Symptome der nahenden Geburt. "Aber leider", so weiß Carolin Otto heute, "hat sich das Kind wohl einmal zu oft gedreht und fand trotz tierärztlicher Hilfe nicht heraus." Peggy wurde in kritischem Zustand in die Leipziger Tierklinik gefahren, wo es dann zumindest dem dritten Arzt mit den Möglichkeiten einer Klinik gelang, den toten Fötus herauszubekommen. Peggy, die nach einer Nacht in der Klinik inzwischen im Wedelwitzer Stall der Eilenburger Tierparkärztin Agnes Telligmann intensiv betreut wird, befindet sich auf dem Weg der Besserung. Doch wann sie zu ihrem Billy zurückkann, ist ebenso noch offen wie die Frage, ob man sie nochmal den Gefahren einer Geburt aussetzen kann.
 
Zumindest von ihrem 2022 geborenen und zum Patentag 2022 auf den Namen Stefan getauften Sohn hat Carolin Otto aber immerhin eine gute Nachricht aus seiner neuen Heimat Tierpark Riesa: "Der wird jetzt so langsam richtig störrisch und damit könnte es gut sein, dass dieser 2025 Papa wird."
 
In dem täglich von 9 bis 18.30 Uhr geöffneten Eilenburger Tierpark gibt es aber trotzdem Tierkinder, so bei den Pfauen. Lisztaffen, Damwild und Maras, zu bestaunen. Zudem haben gleich zwölf Wollschweinferkel jederzeit Zugang zum Streichelgehege.