Goldkopflöwenäffchen Sissi stirbt und hinterlässt Hector

Auch Tage nach dem Tod von Goldkopflöwenäffchen Sissi ringt Tierparkleiterin Carolin Otto um Fassung: "Unsere Sissi", so erzählt sie traurig, "ist an den Folgen der letzten Geburt gestorben."

Sissi, Liebling des ganzen Personals und vieler Besucher, kam als Zweijährige aus Wittenberg und hat den Schalk mitgebracht. Bei der Eröffnung des Tropicanas im November 2019 baute sie jedenfalls vor laufenden Kameras das gerade erst montierte Thermostat wieder ab. Die Rücken der Besucher nutzte sie gern als Sprungbrett und holte sich ihre Lieblingsspeise Heuschrecke auch gern aus der Hand des Tierparkpersonals.
 
Als sie mit ihrem zweiten Franz im April 2023 erstmals Nachwuchs hatte, war die Freude groß. Und als dieses Kind beim Patentag im August 2023 auf den Namen Karl getauft wurde, ahnte keiner, dass sie am Tag darauf Rudi gebären sollte. In diesem Frühjahr folgten erstmals, noch namenlose, Jungs-Zwillinge. Doch bei dem erneuten Einzelkind im Juli ging es gründlich schief. Zwei Tage nach der Geburt verstarb Sissi.
 
Hector, wie der mausgroße Kleine inzwischen heißt, muss daher mit der Hand aufgezogen werden. In den ersten Tagen heißt das: Er bekommt alle zwei Stunden fünf Milliliter Babymilch, die er zum Glück von Anfang an akzeptiert. Doch vor allem zählt: "Er reißt seine Äuglein weit auf, guckt sehr interessiert. Er ist einfach ein sehr dankbarer Affe", fasst es Carolin Otto zusammen.
 
Im Moment reicht für Hector noch das Terrarium. Und für die Kuscheleinheiten wurde kurzerhand ein Plüschaffe engagiert. Die 25-jährige Tierparkchefin teilt sich die Pflege mit ihrem Freund. Dass der wie der Affenpapa Franz heißt, spielt für Hector allerdings keine Rolle. "Wir dürfen nur den Moment nicht verpassen, wo es für ihn besser ist, ihn zum Affenpapa Franz und seiner Familie zurückzugeben", blickt Carolin Otto voraus. Voraussichtlich Ende August wird das der Fall sein.