Tierpark investiert in den Service der Besucher

Inzwischen lugen die Wände bereits über den Tierparkzaun und das Dach ist drauf. Das sechs mal sechs Meter große künftige Kassenhaus ist ein Teil des Infrastrukturprojekts, mit dem sich der Tierparkverein bis 2026 für die Zukunft aufstellen will.

Dass es so lange dauert, hängt auch damit zusammen, dass der Verein erstmals auf europäische Fördermittel aus dem EFRE-Programm hoffen kann. Das Procedere dauert, doch die Finanzspritze kann der Verein gut gebrauchen. Es handelt sich dabei schließlich um ein ähnlich großes Vorhaben wir das 400.000 Euro teure Tropicana, das 2019 eröffnet wurde. Das Tropicana, in dem Besucher von einem kleinen Baumwipfelpfad beobachten können, wie sich Boa, Affen und Leguan ein verlassenes Dschungeldorf zurückerobern, trägt entscheidend dazu bei, dass der Tierpark inzwischen um die 100 000 Gäste jährlich begrüßen kann. "Und für die", so Tierparkleiterin Carolin Otto, "brauchen wir einfach auch die entsprechende Infrastruktur."
 
Noch ihr Vorgänger Stefan Teuber, der bis heute ehrenamtlich für den Verein als Bauleiter fungiert, hat daher die komplette Umgestaltung des Eingangsbereichs angeschoben. Ein- und Ausgang werden räumlich getrennt. Das neue Kassenhäuschen, in dem dann auch Souvenirverkauf und Kartenzahlung möglich sein wird, rückt in Richtung Parkplatz. Unter den dortigen großen Eichen gibt es genug Platz für Fahrräder, einen Infopavillon, ein Willkommensgehege mit Meerschweinchen, Kaninchen und Hühnern aber auch für E-Bike-Ladestationen. Unmittelbar hinter dem neuen Eingang befindet sich der bereits Ostern 2023 eröffnete Knirpsenspielplatz, der für unter Dreijährige konzipiert ist.
 
Der heutige Ein- und Ausgang wird zum reinen Ausgang. Dazwischen befindet sich die Freifläche rund um Gaststätte, Festzeltpavillon sowie der Tierpark-Spielplatz für die Größeren. Die stark nachgefragten Bierzeltgarnituren direkt am Spielplatz werden durch komfortablere Sitzgelegenheiten ersetzt. Bei Hochbetrieb soll zudem der derzeitige Kassenbereich als Schnellausgabe der Gaststätte dienen können. "Damit lassen sich dann auch die großen Besuchermassen, die wir zu unseren Feiern, aber auch an sonnigen Frühjahrs- und Herbstwochenenden verzeichnen, bewältigen", ist Carolin Otto überzeugt. Nicht wirklich lösen kann der Verein dagegen die Parkplatzproblematik. Die 50 Parkplätze am Tierpark reichen immer öfter nicht aus. Sind diese voll, leuchtet schon am Beginn der Zufahrtstraße der Schriftzug "belegt" auf. Autofahrer werden dann auf den kostenfreien Parkplatz am Bahnhof umgelenkt. "Von hier dauert der Fußweg durch den Stadtpark bis zu uns selbst für kleine Kinderfüße nicht mal zehn Minuten", wirbt Carolin Otto. Doch nicht nur sie hofft, dass insbesondere die vielen Leipziger unter den Gästen immer mehr den Vorzug, den ein "Tierpark mit S-Bahnanschluss" nun mal bietet, künftig für sich entdecken. Vom Leipziger Markt bis zum Tierpark braucht die S 4 schließlich gerade mal 30 Minuten.